Dienstag, 8. November 2011

Sind Eikäufe und Auszahlungen bei der BVK Pensionskasse sichergestellt?

Bei der BVK haben wir gewisse Abklärungen getroffen. Herr L. von der BVK hat Stellung dazu genommen. Eine PK Einzahlung zur Steueroptimierung und späterer Teilkapitalbezug stellt kein Problem dar. Lediglich die Sperrfristen von drei Jahren, sind zu beachten. Bei Ein- und Auszahlungen wird die ganze Freizügigkeit garantiert. Die Sanierungsmassnahmen hängen nicht von der Höhe des Pensionskassenkapitals ab, sondern von der Höhe des versicherten Lohnes.

Die BVK weist heute ca. 20% Unterdeckung auf. Ein Bezug ist nur bis zu 50% zulässig und muss frühzeitig schriftlich eingereicht werden. Die Unterschrift des EhegattenIn ist nötig. Kritisch wird es, wenn beide Ehepartner gleichzeitig ableben. Das vorhandene Guthaben wird nur zu einem kleinen Teil an die Hinterbliebenen (Kinder, Eltern, Geschwister) ausbezahlt. Bei Kinderrentenleistungen bis 18 oder 25 Jahren (wenn in Ausbildung) fallen einmalige Auszahlungen an Todefallkapitalien weg.

Georgios Skarlakidis: Georgios Skarlakidis

Georgios Skarlakidis: Georgios Skarlakidis: Georgios Skarlakidis ist als Vermögens-, Pensions- und Steuerplaner bei der VPZ Vermögens Planungs Zentrum am Zürich-Flughafen tätig. Auf di...

Raus aus den Aktien? Worst Case Szenario Staatspleiten!

Grundsätzlich musste man in einem Worst Case Szenario tatsächlich im Geldmarkt CHF bleiben. Allerdings erwirtschaftet man da keine ansehnliche Renditen, sodass man mit Kassenobligationen einer Kantonalbank mittelfristig besser und sicherer fährt. . Von Hedge Fonds (Trendfollower / Long Short Strategien) ist abzuraten - die mögen bei einem raschen Downtrend mit ihren Modellen nicht nach. Allenfalls kann man noch Gold berücksichtigen. Gehts es an der Börse runter, so steigt das Gold. Bankgarantieprodukte von mittelmässigen Anbietern sind in einem Untergangsszenario ebenfalls fragwürdig, da die Garantiegeber im schlimmsten Fall die ersten sind, die viel Geld abschreiben müssen. Im Gegensatz dazu sind Kapitalgarantien von Versicherungen mehr wert

Zusammengefasst: Geldmarktpapiere sind momentan bei einem düsteren Szenario fast die einzige vernüftige Anlageform, wenn man aus der Schussline bleiben will. Ein Einstieg wäre nach einem möglich Börsencrash zu überdenken. 

Dienstag, 1. November 2011

Griechenland stimmt demokratisch - Eurokrise und Staatsbankrott?

Auch wenn es den Westeuropäern nicht bekommt - die Abstimmung in Griechenland ist legitim - es herrscht wahrhafte Demokratie! Leider würde ein negativer Entscheid zu den Sparmassnahmen nicht nur die Griechen treffen, sondern auch ganz Europa ins Wanken bringen. Jedoch ist ein Bankrott in der modernen Marktwirtschaft erlaubt - auch für Staaten.  Ein Dominoeffekt könnte Ausmasse erreichen, die an die Subprime Krise erinnert. Für Investoren heisst es nun warm anziehen und Risikopositionen neu überdenken. Der Winter kehrt womöglich spät aber heftig ein! Persönlich glaube ich, dass eine reelle Chance besteht, dass Griechenland nächstens das Handtuch wirft.

Samstag, 29. Oktober 2011

Verluste und Unterdeckung in der Pensionskasse - welche Mittel wirken?!

Gemäss BVV2 Anlagerichtlinien und zum Schutz der Versicherten,  zielen die gesetzlichen Vorlagen darauf ab, dass nur geringe Anlage- und Klumpenrisiken eingegangen werden. Trotz allem, können grosse Schwankungen  bis zu 15% vorkommen. Die Börsencrashs von 2001/ 2002 und 2008 haben etliche Pensionskassen  gekennzeichnet. 

Zusätzlich wird empfohlen, gewisse Anlageprodukte  zu hinterfragen. „Multi-Strategie Fund of Hedge Funds“, die enttäuschende Ergebnisse lieferten und zudem undurchsichtig sowie teuer sind, müssen gemäss Dr. Reichlin hinterfragt werden. Dagegen hat siche eine breit abgestützte Diversifikation der Anlageklassen bewährt.

Gemäss den wissenschaftlichen Vertretern, liegt aber das Übel nicht nur in einer möglichen Finanzkrise. Es bestehen ein prinzipieller Systemfehler und strukturelle Probleme. Grundsätzlich werden zu hohe Leistungen versprochen und geleistet.  Mathematisch und auf Dauer gesehen, können diese nicht finanziert werden – ausser das Marktumfeld würde sich wesentlich verbessern. Mindestzinssatz, Höhe der Umwandlungssätze und Gewährleistung des gewohnten Lebensstandards sind realitätsfremd aber aus politischer Sicht her vom Souverain gefordert.

Fachleute plädieren auf eine Senkung der gesetzlichen Leistungen. Dafür soll eine Partizipation am Erfolg der Pensionskasse sowie ein Mitspracherecht bei flexibleren Plänen und Anlagestrategien eingeführt werden. Diese Vorlagen wurden im 2010 vom Schweizer Stimmvolk abgeschmettert. Früher oder später müssen weitere Anpassung erfolgen wie z.Bsp. Umwandlungssatzsenkungen oder Lockerung der Anlagerichtlinien, damit auch vermehrt in Wachstumsmärkte investiert werden kann. In den entwickelten Ländern versucht man einen Wertzuwachs zwischen 1% und 3% zu erreichen. Im Gegensatz dazu, weisen China und Vietnam 5%-8%  pro Jahr aus. Ein stärkeres Investment in "Emerging Regionen" ist aber gerade wegen den BVV2 Richtlinien nicht möglich.

Ferner geraten wenige Pensionskassen durch Veruntreuung in die Schlagzeilen wie die BVK. Von Wistleblower ist auch bekannt, dass sich gewisse Pensionskassenverwalter bestechen lassen, um das eine oder andere Bankenprodukt in ihr Portfolio aufzunehmen.

Erschwerend kommt dazu, dass der Markt undurchsichtig ist und die Angebote unüberschaubar. Daher ist es ratsam auf Mandatsbasis und gegen Honorar, eine Pensionskassenanalyse zu erstellen. Die VPZ AG übernimmt Mandate und zeigt Chancen und Gefahren in Vorsorgebereich auf. Zusammen mit renommierten Partnern werden die besten Lösungen evaluiert.

Freitag, 14. Oktober 2011

Bankraub als Altersvorsorge auch in der Schweiz?

In Deutschland wird eine 70 jährige Oma, die mit Überfällen ihre Rente aufbessert verhaftet. Die „Opa-Bande“ im Alter zwischen 64 und 74 Jahren, welche schwerbewaffnet 14 Banküberfälle begeht, entrinnt Ihrem Gangsterschicksal ebenfalls nicht. Das Trio wird gemäss „Spiegel“ im Juni 2005 vom Landgericht Hagen zu mehreren Jahren Haftstrafen verurteilt und sitzt seit dem hinter „Schwedischen Gardinen“.
Immer mehr Senioren werden in Deutschland kriminell und müssen ihren Lebensabend im Gefängnis verbringen. In Baden Württemberg jedenfalls, hat man dem neuen Trend Rechnung getragen und in Singen (Nähe Bodensee) ein Gefängnis eröffnet, bei dem man erst ab 65 Jahren Zutritt hat.
Die Frage stellt sich auf der einen Seite, wie sicher unsere Vorsorge in der Schweiz ist, und was gemacht werden muss, damit Rentner nicht zu Bankräubern mutieren. Auf der anderen Seite gilt es im Rahmen der Selbstverantwortung zu prüfen, wie die persönliche Situation aussieht.
Unser Sozialversicherungssystem gilt weltweit als eines der sichersten. Die Studie von Yves Rossier, Bundesamt für Sozialversicherungen belegt, dass sich die Altersarmut dank zusätzlich ausbezahlten Ergänzungsleistungen aus der ersten Säule vermindert hat.

Dennoch empfiehlt Prof. Dr. Heinz Zimmermann von der Universität Basel Reformen unseres altbewährten Dreisäulensystems. Vor allem ist während der Finanzkrise die Frage aufge-kommen, wie sicher und anfällig unser Vorsorgesystem ist.

Mit der Weltwirtschaftskrise im 2008 gerieten nicht nur die Anlagerenditen der drei Säulen massiv unter Druck, sonder auch die Gesamtvermögen. Dies führte gemäss Swisscanto insbesondere bei 76% der Schweizer Pensionskassen zur wohlbekannten „Unterdeckung“. Ein viertel der Kassen, mussten sogar Sanierungen vornehmen. Prof. Bütler argumentiert für eine obligatorische Reservenbildung mit automatischen Sanierungsmechanismen analog zu niederländischen Modellen einzuführen. In den Niederlanden wird ein Deckungsgrad von 130% verlangt.

Auch in den letzten Jahren konnten sich die Kassen nicht wesentlich verbessern und einige Stiftungen liegen wieder unter 100% Deckungsgrad. Die hohe Staatsverschuldung und wahrscheinlicher Bankrott Griechenlands wird im 2012 erwartet. Doch was tun die Vorsorgestiftungen, um sich gegen Verluste zu wappnen? Dies im nächsten Beitrag zum Thema Vermögens-, Steuer- und Pensionsplanung.

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Wie gefährlich ist die Libor Hypothek?

Statistisch gesehen fährt der Hausbesitzer mit einer Libor Hypothek günstiger als mit einer festverzinslichen oder "variablen" Hypothek. Auch hier gilt, keine Regel ohne Ausnahme! Bei einem absoluten Tiefzinsniveau, wie wir es heute haben, kann sich eine langfristige Hypothek von 7 Jahren und länger als günstiger erweisen. Bei einem Libor ist auf die Bankenmarge zu achten. Diese kann 0.6% bis 1.2% pro Jahr betragen und kann verhandelt werden. Die Schwankungen sind jedoch beim Libor höher, deshalb können die Zinsen kruzfristig heftig steigen, fallen dafür genau so schnell. Kalte Füsse bekommen und bei steigenden Zinsen eine Festhypothek abschliessen ist genauso,  wie wenn man auf dem Tiefstpunkt der Börse Aktien verkauft und den Verlust realisiert. Wer sein Wohneigentum mit einer variable Hypothek finanziert, muss sich dringend neu orientieren. Dieses Modell ist zum heutigen Zeitpunkt nur ein Geschäft für die Bank. Für Fragen und Zinsvergleiche stehe ich gerne zur Verfügung.