Freitag, 14. Oktober 2011

Bankraub als Altersvorsorge auch in der Schweiz?

In Deutschland wird eine 70 jährige Oma, die mit Überfällen ihre Rente aufbessert verhaftet. Die „Opa-Bande“ im Alter zwischen 64 und 74 Jahren, welche schwerbewaffnet 14 Banküberfälle begeht, entrinnt Ihrem Gangsterschicksal ebenfalls nicht. Das Trio wird gemäss „Spiegel“ im Juni 2005 vom Landgericht Hagen zu mehreren Jahren Haftstrafen verurteilt und sitzt seit dem hinter „Schwedischen Gardinen“.
Immer mehr Senioren werden in Deutschland kriminell und müssen ihren Lebensabend im Gefängnis verbringen. In Baden Württemberg jedenfalls, hat man dem neuen Trend Rechnung getragen und in Singen (Nähe Bodensee) ein Gefängnis eröffnet, bei dem man erst ab 65 Jahren Zutritt hat.
Die Frage stellt sich auf der einen Seite, wie sicher unsere Vorsorge in der Schweiz ist, und was gemacht werden muss, damit Rentner nicht zu Bankräubern mutieren. Auf der anderen Seite gilt es im Rahmen der Selbstverantwortung zu prüfen, wie die persönliche Situation aussieht.
Unser Sozialversicherungssystem gilt weltweit als eines der sichersten. Die Studie von Yves Rossier, Bundesamt für Sozialversicherungen belegt, dass sich die Altersarmut dank zusätzlich ausbezahlten Ergänzungsleistungen aus der ersten Säule vermindert hat.

Dennoch empfiehlt Prof. Dr. Heinz Zimmermann von der Universität Basel Reformen unseres altbewährten Dreisäulensystems. Vor allem ist während der Finanzkrise die Frage aufge-kommen, wie sicher und anfällig unser Vorsorgesystem ist.

Mit der Weltwirtschaftskrise im 2008 gerieten nicht nur die Anlagerenditen der drei Säulen massiv unter Druck, sonder auch die Gesamtvermögen. Dies führte gemäss Swisscanto insbesondere bei 76% der Schweizer Pensionskassen zur wohlbekannten „Unterdeckung“. Ein viertel der Kassen, mussten sogar Sanierungen vornehmen. Prof. Bütler argumentiert für eine obligatorische Reservenbildung mit automatischen Sanierungsmechanismen analog zu niederländischen Modellen einzuführen. In den Niederlanden wird ein Deckungsgrad von 130% verlangt.

Auch in den letzten Jahren konnten sich die Kassen nicht wesentlich verbessern und einige Stiftungen liegen wieder unter 100% Deckungsgrad. Die hohe Staatsverschuldung und wahrscheinlicher Bankrott Griechenlands wird im 2012 erwartet. Doch was tun die Vorsorgestiftungen, um sich gegen Verluste zu wappnen? Dies im nächsten Beitrag zum Thema Vermögens-, Steuer- und Pensionsplanung.

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